Sooloos hat vor Jahren Pionierarbeit geleistet.
In einer Zeit, in der noch kaum einer über Musik-
wiedergabe von Festplatte redete, verwirklichte
das Entwicklerteam ein System, das das intuitive
Abspielen dateibasierter Musik auf höchstem Niveau
und mit beeindruckender Bedienbarkeit ermöglichte.
Auf ihren Lorbeeren ausruhen werden sie sich
jedoch nie .
..
as erste Sooloos-System
war ja einer der prominentesten Weg-
bereiter, brachte es doch dateibasier-
te Musik in salonfähiger Form in die
Wohnzimmer der anspruchsvollen und
betuchten
Hörgemeinde. Nach
der
Übernahme durch Meridian vor knapp
vier Jahren wurde stetig am Klang ge-
feilt und das System umfangreich er-
weitert. Heute gibt es eine große Palet-
te Musikserver, Speichererweiterungen
und Komplettlösungen, die alle über
das
Meridian-eigene
Übertragungs-
protokoll miteinander kommunizieren
und es so ermöglichen, jederzeit um
eine Zone erweitert werden zu können.
Ganz neu ist in diesem erlauchten
Kreis das Media Drive 600, ein Netz-
werkspeicher, dessen Aufgabe es ist, die
Musik für alle im Hause befindlichen
Sooloos-Komponenten bereitzustellen
und zu sichern. Als Wiedergabegerät
diente mir in diesem Test das Media
Drive 600, welches diese Musik per
LAN empfängt, verarbeitet und ab-
spielt.
Mit Musik gefüllt wird der Netzwerk-
speicher per LAN und dem leicht
verständlichen, einfach zu bedienen-
den
Programm
Control:PC
(oder
Control:Mac). Über LAN kann das
Kopieren eines großen Archivs na-
türlich etwas dauern, allerdings macht
man das eh nur ein ein Mal. Insgesamt
stehen 2 Terabyte zur Verfügung, was
für stunden-, sogar tagelangen Musik-
genuss locker reicht. Das Archiv wird
automatisch
per
RAID1-Sicherung
auf einer zweiten Platte dieser Größe
gesichert, damit man, sollte eine Fest-
platte mal ausfallen, stets eine Siche-
rung der Daten parat hat.
Der Anschluss an die Anlage kann
auf drei verschiedenen Wegen reali-
siert werden. Ganz normal analog per
Cinch oder XLR ist eine Möglichkeit,
S/PDIF steht auch zur Verfügung,
sollten Sie einen externen D/A-Wand-
ler nutzen wollen. Die letzte empfiehlt
sich demjenigen, der Meridian-DSP-
Lautsprecher besitzt. Die werden per
„Speakerlink“
getaufter
Verbindung
angeschlossen. Technisch ist das eine
RJ45-Buchse, über die digitale Daten
in die Aktivlautsprecher geschickt wer-
den. Das ist natürlich der eleganteste
Weg, der jede Menge Kabel spart und
über lange Distanzen möglich ist. In
der eigentlichen Hörzone stehen bei
Bedarf dann nur die Lautsprecher, das
Media Source 600 kann sogar in einem
anderen Raum stehen, das Drive 600
sowieso, da sein einziger Kommunika-
tionsweg eh das Netzwerk ist.
Verteilt wird diese Musik vorzugsweise
mit einem iPad. Meridian hat das Po-
tenzial des Apple-Tablets schon früh
erkannt und baut bei der Bedienung des
proprietären Systems auf dessen Ober-
fläche. Die eigene Applikation, mit der
Gehörtes:
- Paul Motian
A Windmill of Your Mind
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit)
- Ola Kvernberg
Liarbird
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Malcolm Arnold & The LPO
Arnold Overtures
(FLAC, 176.4 kHz, 24 Bit)
- Steve Strauss
Powderhouse Road
(FLAC, 44,1 kHz, 24 Bit)
- Pascal Tremblay
And Jazz Fiction
Lueurs
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Stoppok
Grundvergnügen
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit)
- Fleetwood Mac
Rumours
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
sich alle Sooloos-Geräte steuern lassen,
war schon seit jeher ein absoluter Knal-
ler und ist jetzt noch viel besser gewor-
den. Ich beziehe mich deswegen so
stark darauf, weil die Applikation ja in
diesem Fall die Schnittstelle zwischen
dem Hörer und der technisch ausge-
feilten Klangmaschine ist. Technisch
deshalb, weil Meridian zweifelsohne
zu den Top-Spezialisten der digitalen
Signalverarbeitung zählt. Wieder be-
kommt man von Apodizing-Upsam-
plern
und
feinsten
D/A-Wandlern
aufbereitete Musikdaten und kann auf
ein absolut reines Signal bauen, wovon
jedes Wiedergabegerät profitiert, sei es
DAC oder Vollverstärker.
Erste Neuerung der App, sofort auf-
fällig: Es gibt jetzt große Cover. Bisher
musste man mit einem einzigen Cover,
das während des Abspielens dargestellt
wurde, leben. Jetzt gibt es vollforma-
tige Albensuche in Coverdarstellung,
die genauso schnell und flüssig gelingt
wie die rein textbasierte Navigation
früherer Versionen der App. Die von
mir hoch geschätzten Optionen wie
„Swim“, bei dem man sich stundenlang
von Musik in einer bestimmten Stim-
mung berieseln lassen kann (was ja
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